6.24.2007

Trecker fahrn!

Wenn Manneken Piss an einem so wunderbaren Sonntag Morgen wie diesem frühzeitig aus seinem Schönheitsschlaf gerissen wird, so nimmt er dies der für die Ruhestörung verantwortlich zeichnenden Person für gewöhnlich schwer übel.

Heute jedoch entriss ihn ein "teck-teck-teck" dem Reich der Träume, in welchem er sich eben mit einer holden Dolde zu vergnügen versuchte. Zu diesem
"teck-teck-teck" gesellten sich im Halbschlaf ein "tuck-tuck", ein "pöff-acka-acka", ein "huck-huck-huck" und andere, einander irgendwie zwar ähnliche aber für sich doch individuelle Geräuschwolken.
Also schob Manneken Piss seinen Allerwertesten in Richtung Fenster, ließ die Rollos mit einem zärtlichen "ka-ka-ka-ka..." nach oben rattern und warf seinen von der gestrigen Sommersonnwendfeier getrübten Blick ins grellhelle Draussen!

Wenn man wie Manneken Piss auf dem Land lebt, ist einem der Anblick einer dieser für wahr faszinierenden Kraftpakete, mit denen Landwirtschaft Betreibende gerne a) ihren Hintern ins Wirtshaus oder b) die Früchte ihres Tagwerks in die Scheune schieben, ein vertrautes Bild - sofern der dieselfressende Ross-Ersatz einzeln, bestenfalls noch paarweise auftritt! Doch heute war und ist alles anders!

78! - in Worten "achtundsiebzig" - auf Hochglanz polierte Traktoren schoben sich im Konvoi durch die ansonsten so ruhig und verschlafen - wie Manneken Piss selbst noch vor wenigen Minuten auf seiner Matratze - daliegende Dorfstrasse!

Nein, hier kann Manneken Piss nicht böse für den Raub des Schlafes sein, sondern nur sein eigenes Pferdchen aus dem Garagenstall schieben und dessen Schwungrad anwerfen...

6.09.2007

Nichts geht

Was geht ab?
Das ist so eine Frage, welche sich Manneken Piss zur Zeit nicht wirklich beantworten kann. "Eigentlich nichts", ist er verleitet zu antworten. Eigentlich viel, ist das, was er als Hoffnung, als Licht am Ende des Tunnels betrachten mag.

Die Wahrheit ist, und dabei mag er nicht kleinkarriert wirken, es geht nichts, aber schon rein gar nichts ab! Die gegenwärtige Phase ist wie schon lange nicht mehr geprägt von Stillstand und Bewegungslosigkeit. Ob's an der eigenen Unfähigkeit liegt, vermag Manneken Piss nicht zu sagen - genau so wenig, ob's an der unglücklichen Verkettung aus aufgrund sich unübersichtlich auftürmender Arbeit ungenutzter Feier- und Fenstertage liegt.

Hätte Manneken Piss einen Spülkasten im Rücken, er würde die Kette fest nach unten ziehen und darauf hoffen, daß der Wasserwirbel seinen Teil zur gründlichen Spülung beiträgt...

6.05.2007

Negative Gedanken

Manneken Piss ist wie andere Mitbürger auch nicht davor gefeit, hin und wieder im Sumpf aus negativen Gedanken, Pessimismus und Depression zu versinken. Leider!

Die letzten Tage erwiesen sich als äusserst anstrengend und stressig, doch leider mit einem viel zu wenig zufriedenstellenden Ergebnis! Die Arbeit geht nur zähflüssig voran, in jeder Zeile Code, die er verfasst, zwickt und kneift es sich - kurz, Manneken Piss wäre urlaubsreif!

Doch was tun, wenn einem die Arbeit über den Kopf wächst, man generell auf zu vielen Hochzeiten gleichzeitig tanzt beziehungsweise tanzen muss, um überleben zu können, weil die Zahlungsmoral der Kunden unter jeder Kritik ist? Wenn Kunden bestens erholt aus dem langen Wochenende kommen und glauben, ihre frisch gesammelte Energie darin ausleben zu müssen, daß vor dem Wochenende Bestelltes nach dem Wochenende noch nicht fertig ist?

Was tun, wenn Planet Venus einen im Stich lässt und man als einzigen Ausweg aus der drohenden Sinnkrise darin sieht, einsam und alleine eine kühle Blonde zu vernaschen - vielleicht auch zwei bis drei, oder - um des lieben Vergessens willen - gleich fünf davon?

Was tun, wenn einen die Berge hierzulande von allen Seiten auswegslos umzingeln und der Blick nach oben, ins freiheitversprechende Blau des Himmels, durch hartnäckig zwischen den Gipfeln verharrenden mausgrauen Wolkentürmen versperrt wird? Wenn es aus Eimern schüttet, sodaß man zur Entspannung versprechenden Radtour gleich das Duschgel mitnehmen und so zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen kann?

Und apropos Fliegen - was tun, wenn man am Land wohnt, mit einem Kuh-, Schweine- oder Ross-Stall nebenan, und die Tage warm und schwül sind, was eben diese lästigen Sechsbeiner zu wahren Kamikaze-Kunstflügen veranlasst, die prinzipiell ins Auge, die Nase, Lippen, Arme oder andere hochsensible Körperteile gehen?

Das Beste wird sein, sich einzubunkern - zB in einen der Flaktürme, aus dem das heutige Foto stammt. Sich selbst wegsperren vor dieser Welt, einigeln, bis die Tage wieder wohliger und und das Schicksal wieder wohlgesonnener wird. In diesem Sinne - versteckt Euch, Ihr Berg- und Schluchtenbewohner!