3.16.2007

SUPERSIZE ME

Gestern abend gab sich Manneken Pis wieder einmal dem hemmungslosen TV-Programm-Konsum hin - schließlich gilt es die gute alte Zeit des analogen Antennenempfangs zu nutzen, solange dies noch möglich ist, ohne sich dabei zu fühlen wie jener xiberg'sche "TV-Opi" aus dem DTVB-Werbespot ("Wo bin i xi?") - und war freudig überrascht, daß der "Oesterreichische Rundum-Folksverblöder" innerhalb seines als solchen definierten Themenschwerpunkts es mit wahrhaft schwerer Kost auf den Punkt brachte!

Fettleibigkeit ist entgegen aller landläufigen Meinungen keine Frage des Gewichts, sondern vielmehr der Masse, was Manneken Pis jetzt nicht durch mahnendes Hinweisen mit erhobenen Zeigefinger auf die sowohl für ihn als auch man anderen geneigten Leser längst verjährte Erinnerungspflicht an die Schulzeit und den damit verbundenen Physikunterricht unterstreichen will.

Weil aber eben gerade letzterer schon gar so lange her ist und Manneken Pis sich gerne in Verschwörungstheorien verstrickt, erlaubt er sich heute einen recht skuril-absurden aber dennoch vielleicht unterhaltsamen Ausblick ins Jahr 2374, in welchem Allurlaube alltäglich und die Kultivierung von genmanipulierten Burger-Bäumchen auf dem Jupiter Schnee von Gestern geworden sind.

Masse und Energie sind zudem identisch, was bewirkt, daß jede Masse auch eine ihr entsprechende Gravitationswirkung verursacht. Nun kann die globale Masse nur durch Zufuhr ebensolcher von Außen vermehrt werden, was in diesem illustren Beispiel eben durch die Allplantagen, welche übrigens von versklavten Klingonen beackert werden (2128 hat sich herusgestellt, es gibt sie wirklich...), erreicht wird.

Fettleibigkeit ist entgegen aller Hoffnungen nicht wie Nikotinabhängigkeit unter die auch im Land der Berg- & Schluchtenbewohner wiederbelebte Todesstrafe [eine so absurd schöne Wortkombination gehört hervorgehoben ;-) ] gestellt worden, sondern hat sich vielmehr aufgrund zahlreicher Proteste von Modemachern und Models zu einem modistischen "Must" entwickelt.

Durch die erhöhte Masse der Erdbevölkerung erhöht sich allen physikalischen Gesetzen der modernen Welt logisch folgend auch die Gravitation der großen Kugel, was zur Folge hat, daß Satelliten nicht mehr auf ihren Umlaufbahnen kreisen können, sondern sich nach und nach kometengleich in den sibirischen Regenwald stürzten, und infolgedessen die Übertragung von TV-Programmen wieder ausschließlich auf dem Funkwellenweg erfolgen könnte. Da zudem jedoch die "1" (in Worten "Eins") aufgrund ihrer schlanken Form als Zahl abgeschafft wurde und das für digitale Übertragungen notwendige binäre Zahlensystem nun logischerweise nur noch Funkstille verursacht, ist's als Konsequenz auch um DTV still geworden.

Was ergibt:
  • der ganze Analog/Digital-Wechsel war für die Fische
  • Manneken Pis hätte sich seinen Uralt-Opi-SchwarzWeiss-Fernseher aus den frühen 70ern behalten können
  • Raucher bleiben schlank - während entwöhnte Raucher an Masse gewinnen,
  • Burger-Beißen ist Volksport und die gesundheitlichen Risiken der Fettleibigkeit mindestens genauso tödlich wie jene der Nikotinabhängigkeit
Manneken Pis gibt zu, dass der heutige Artikel voll für den A... ist. Man möge ihm verzeihen!
Dennoch, geneigte Leser, vereinigt Euch, und stoßt ins Kriegshorn gegen die Dicken, Fetten, Wanstigen, Molligen, Übergewichtigen - und seht endlich ein, daß die ihnen zugedachten 40% Lokal-Fläche von den Nichtrauchern ohnehin nicht ausreichend genutzt werden und infolge dessen gut und gerne auch in 20% Nichtraucher-Zone und 20% Raucher-Zone aufgeteilt werden könnten! Die verbleibenden 60% würden als Dickwanst-Zone hoffentlich ausreichend Umsatz bringen, um unsere Stammbeiseln am Leben erhalten und aus Körperfett-Steuern die Behandlungskosten Lungenkrebskranker begleichen zu können...

3.15.2007

Zahlungsmoral

Wer solche Freunde - oder besser Kunden - wie Manneken Pis hat, braucht keine Feinde mehr. Nein, vielmehr besteht ein tageweise erhöhter Bedarf an freudschen Psychiatern, blutgeilen Auftragsmördern, russisch-skrupellosen Geldeintreibern und hin und wieder an sanftmütigen Weiblichkeiten, um dem Druck des Alltags Herr zu werden.

Zur Zeit fühlt sich Manneken Pis wie ein Galeeren-Sträfling in Ketten an die Ruderbank seines Arbeitsplatzes (siehe nebenstehende Abbildung!) geschmiedet und möchte seinen Kopf am liebsten durch die Brille in den Abfluss stecken und kräftig ziehen, um sich a) den Kopf durchspülen zu lassen, oder sich b) in den aborten Fluten zu ertränken.

Wer behauptet, die Sklaverei sei abgeschafft, der irrt, denn hierzulande regiert unumstößlich der Diktator Mammon, der alle nach Nahrung und Obdach zehrenden Menschlinge bindet und knechtet - nicht mit Ringen, nein, mit Münzen und Scheinen - was sich als subtiler und wirkungsvoller erwiesen hat. Genannter regiert mit zweischneidigem Schwert, nimmt denen, die nicht haben, und gibt jenen, die haben - treibt einen an der Kandare in seine Teufelsspirale und zieht dabei die Garotte immer enger. Töten ist dabei nicht seine Absicht. Masochist muss sein, wer dem Club der selbständig Erwerbstätigen beizutreten gedenkt!

Manneken Pis spricht hier an all Jene, welche es betrifft - und diese wissen es! - hier eine unmissverständliche Warnung aus: "Verflucht sei jeder, der frei von Moral und Skrupeln ist, insbesondere wenn dies ausständige Zahlungen betrifft! Mögen sich Eure Schatzkammern und Geldbeutel über Nacht leeren - sobald Eure Schulden beglichen sind!"

Es bleibt nur eine vernünftige Lösung: den Hahn abdrehen und Vodoozauber auf Sparschweinen und Portmonnaies anzuwenden -oder?!

3.12.2007

Brauntöne, Demutspfeifen und Weihnachtsgeschichten

Liebe A., hiermit wären meine Recherchen erschöpft und weihnachtliche Diskussionsthemen vorerst erledigt:

"Die Demutspfeife ist ein Effektregister der Orgel, dessen historisches Vorkommen nicht auszuschließen ist aber auch nicht belegt werden kann.

Es handelt sich dabei um eine einzelne Pfeife in tiefer Lage, deren Ton unterhalb der Hörgrenze liegt. Um dieses zu erreichen, gibt es zwei Möglichkeiten. Die Pfeife wird entweder so leise intoniert, dass ihr Schalldruck unterhalb der Hörschwelle (Hörgrenze) liegt, dies ist die preiswertere Variante, da nicht so große Pfeifen nötig sind, oder sie wird so tief gebaut, dass sie im Infraschallbereich, also bereits unterhalb des Hörbereiches liegt. Die entstehende und nicht lokalisierbare Schwingung wird vom Zuhörer als „Unwohlsein“ empfunden und soll damit ein Gefühl von „Demut“ (Unterwürfigkeit) auslösen.

Die oben erwähnten, subsonischen Schwingungen werden in der Regel jedoch von Oberschwingungen begleitet, die deutlich akustisch wahrnehmbar sind. Aufnahmebeispiele, eingespielt auf der Boardwalk-Hall-Orgel, welche über ein echtes 64'-Register verfügt, belegen dies eindrucksvoll. Unter diesem Aspekt erscheint es zumindest fraglich, ob die Konstruktion einer Pfeife, bei welcher alle Oberschwingungen hinreichend bedämpft werden, möglich ist.

In heutiger Zeit sind keine Demutspfeifen überliefert, da größere Orgeln den Infraschallbereich bereits mit ihren normalen Pedalregistern erreichen."

Ansonsten sei die heutige Illustration als visuelle Unterstützung bei diversen WG-Diskussionen gedacht - es verbleibt bis auf weiteres, in der Hoffnung, man möge sich wiedersehen,

Dein Manneken Pis

3.11.2007

Tagged by Manneken Pis

Manneken Piss hat beschlossen, eine neue Serie sinnloser Aktionen ins Leben zu rufen und unter einem neuen Label ("tagged_by") nennens- und beachtenswerte Urinale seiner unmittelbaren und vielleicht hin und wieder auch seiner entfernteren Umgebung vorzustellen und der geneigten Leserschaft netztechnisch öffentlich zugänglich zu machen.

Beginnen will er diese Serie heute mit einem ganz außergewöhnlichen Urinal, das hierzulande seinesgleichen sucht und von Antiquitätensammlern eigentlich hätte schon längst abmontiert, aufpoliert und über Ebay verscherbelt hätte werden müssen!

Zu finden ist Dieses in einem der leider vom Aussterben bedrohten urigen Original-Berg-&Schluchtenbewohner-Traditions-Gasthäusern inmitten der Stadt, die da Weltstadt sein möchte und sich noch nicht einmal auf eine zeitgemäße Fassade für heruntergekommene Warenwirtschaftsträume einigen kann.

Herr Herrmann Ettenauer ist Eigentümer dieser "Brunzkachel", welche sich nach Eigenbeschreibung in unmittelbarer Nähe zur ehrwürdigen Brutstätte zukünftiger Mediziner (selten aber doch auch Einheimische; ja - Manneken Pis ist ein Solcher bekannt!) und ähnlicher Doktoren befindet. Das kann Manneken Pis nur bestätigen, denn er selbst schlapft seit einiger Zeit regelmäßig wöchentlich freitags die 2 Gehminuten vom Pendlerumschlagplatz in Richtung "Kühle Blonde". Selbige wird von einer äußerst liebenswürdigen Bedienung serviert, die zwar leiderweise gleichnamig ist mit von Manneken Pis einst Angebeteten, im Gegensatz zu dieser aber immer ein offenes Ohr und - weit wichtiger noch - immer ein volles Glas für den Schreiber übrig hat!

Zu Erwähnen ist das heutige hochgelobte Urinal 1. aufgrund seines hohen Alters (vermutlich unmittelbar nach oder vor dem II. Weltkrieg installiert - genauere Datierung erst nach dem nächsten Besuch möglich!) und 2. wegen seiner einstmals traditionellen, inzwischen jedoch recht ungewöhnlichen Bauart.

Die Sache ist nämlich das Fallrohr, durch welches sich der körperwarme Rest der kühlen Blonden in die Sammelrinne und weiter in die Kanalisation stürzt. Es ist somit für den verspielten Abschüttler möglich, sich den Weg alles Irdischen genauer zu beschauen - was Assotiationen mit dem hier öffentlich angedachten, aber nie zu Ende geführten Gedanken zu Flach- und Tiefspülern erlaubt.

Mit einem passenden Liedzitat zum Schluss möchte Manneken Pis dazu ermuntern, diese Serie weiter zu verfolgen und genannte Örtchen zu besuchen...

"Es klappern die Mühlen am rauschenden Bach, klipp-klapp, schüttel ab..."

3.03.2007

Frühlingserwachen

Manneken Piss drückt der Schuh.

Besser gesagt, es drückt und zwickt ihn das Herz und es schlägt ihm selbiges bis zum Hals, wenn er sieht, was er sieht und zwecks Vermeidung von Herzschmerz nicht sehen will. Ja, Manneken Piss ist verliebt und sieht die Welt durch die rosarot getrübte Klobrille.

Mit der Liebe hatte er es in den letzten Jahren nicht so, teils mangels geeigneter Zielobjekte, teils aufgrund mehr egozentrisch nach innen gerichteter Emotionalität und diversen Sorgen und Problemen. Das scheint nun alles hinweggerafft, weg gespült von einem Tsunami der Hormone und Gefühle. Tja, es wird eben dieses Jahr früher Frühling, und auch Manneken Piss scheint nicht davor gefeit zu sein, es den Kaninchen und Vögeln gleich zu tun und mit den steigenden Temperaturen um die Wette zu werben und zu balzen.

Nur, es gibt ein großes Problem, und dieses ist jenes, welches alle bereits einmal unglücklich verliebt Gewesenen kennen und ihr Leid darüber zu teilen wissen. "Zielobjekt desinteressiert!" leuchtet es da in grellgrünen Lettern, wohin man sich im Balztanz auch wendet. Was soll man nun tun? Denn erstens ist man ein Mann, und selbige denken angeblich mehr mit dem, was sie vorderrücks so gern in Händen halten, und zweitens ist's ja nur die Chemie, die zwar zwischenmenschlich passen würde, jedoch nur einseitig für Verwirrung und geistige Umnachtung, feuchte Tag-Träume und irrige Hoffnungen sorgt.

"Komme was wolle!" ist ein großer Spruch angesichts dessen, und Manneken Piss trachtet danach, sich selbst in Selbstmitleid und mengenrabattvergünstigt erstandenem Gerstensaft zu ertränken. Komme was wolle - das Kopfweh morgen kommt bestimmt....