Posts mit dem Label Liebe werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Liebe werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

5.05.2007

In Unschuld

Man wäscht sich die Hände in Unschuld - und mit Wasser hoffentlich zum Wohle der Volks- gesundheit auch nach jeder Visite jenes Ortes, an welchen auch seine hierzulande teils bitter vermisste, teils als längst Vergangenes gottgelobte Majestät per pedes pilgerte.

Den Monarchen meint Manneken Piss, wenn er angesichts des Leibgeschirrs am Sprichwort zweifelt. Mit Unschuld meint er nicht das ungepflückte Mauerblümchen am Tanzflächen-, Strassen- oder Bettrand, sondern den Umstand der eigenen Unbescholtenheit - in welchem Zusammenhang auch immer.

Man wäscht sich die Hände vorwiegend - und laut Statistiken als Mann sogar noch öfter als mit Wasser - in Unschuld, wann immer es darum geht, sich selbst von Vorwürfen und Zweifeln zu befreien: nie ist man Schuld an einem gefallenen Tor, Engel oder missgünstigen Wort. Nie ist man Schuld am Ende einer Liebe, einer Affäre, Liason oder ähnlich gearteten zwischenmenschlichen Verbindungen. Schon gar nicht Schuld ist man am Weltgeschehen, Amokläufen, Irrglauben und -lichtern.

Manneken Piss ist bezüglich der Schuld ebenfalls ein sehr reinliches Wesen. Doch gestern musste er in einer Mußestunde und rubinroter Glasfüllung erkennen, daß das bloße Abwaschen nicht ausreicht, um das Karma zu beschwichtigen. Immerwährende Wiederholungen begründen sich in bekannten und nicht veränderten Umständen, also ist das Leben und insbesondere die Liebe des Manneken Piss ein perpetuum mobile und als Solches gekennzeichnet von zahlreichen Schwänken und Begebenheiten, die ihn schlussendlich immer wieder zur Ausgangsposition zurück anstelle einen Schritt vorwärts führen.

Gottlob ist aber Selbsterkenntnis der erste Schritt zur Besserung und Manneken Piss beschließt also heute, sich zu bessern und in Hinkunft die Hände seltener zu waschen - in Unschuld, wohlgemerkt! So Manches also auf sich zu nehmen und dessen Gewicht eigenständig zu tragen und damit verbundene Situationen somit zu ertragen, anstatt abzuwälzen. Vielleicht ist Selbsterkenntnis und Selbst-An-erkenntnis Sisyphus-Arbeit. Vielleicht aber wird der Stein leichter mit der Zeit, in der die Kondition sich in dem selben Maße steigert wie das Selbstbewußtsein?

Manneken Piss bittet seine Lieben um Verzeihung - die Verflossenen wie die Zukünftigen - und hofft, man möge ihm 1.) diese Verzeihung gewähren und ihn 2.) in seinem Bemühen, ein anderer - unter Umständen besserer - Mensch zu werden, unterstützen!

4.24.2007

Praktisch...

...ist es schon, wenn man nach nun doch schon geraumer Zeit wieder einmal einen Menschen an seiner Seite hat, von dem man zwar nicht behaupten kann, man würde ihn lieben, aber doch zumindest mögen und wertschätzen (zumindest gegenwärtig und vorläufig, Programmänderungen sind vorbehalten).

Praktisch ist es vor allem dann, wenn es sich um einen Menschen handelt, der sich einem Kaninchen gleich durch Gemüse, Vogerlsalat und Gänseblümchen futtert und ES - ebenfalls dem erwähnten Hoppelhasen gleich - einfach gerne macht.

Es ist der Frühling ins Land gezogen - das kann Manneken Piss mit aller Gewissheit sagen, denn nicht nur das Wetter, auch der persönliche Hormonspiegel spornt sich jeden Tag aufs Neue zu rekordverdächtigen Höchstleistungen an. Zugegeben, wer im April bei 25° im Schatten ruhig bleibt und nicht an jeder Strassen-, Hecken- oder Gartenecke wie ein Karnickel sein Kaninchen verknuspern will, der ist entweder noch unter oder bereits weit jenseits jener Altersgrenzen, mit welchen die Gesellschaft die Libido beschränkt.

Manneken Piss mag keine Schranken, Zäune, selbstverliehene Autoritäten oder sonstige Eingrenzungen, genauso wenig wie allein als Schwein durchs Leben laufen zu müssen und seinen Rüssel ausschließlich tage- (oder besser nächte-)weise in gelegentlichen Gelegenheiten versenken zu können. Also genießt er die gegenwärtige Konstellation, untergräbt dabei die landläufige Moral, pfeift sich eins auf Altersunterschiede und es juckt ihn dabei nichts außer das Verlangen.

Es ist eben Frühling, selbst Walt Disneys "Klopfer" wird sich dem kaum widersetzen können - und wenn dieser Frühling bis in den Herbst anhalten will, ist der Winter schon beinahe gerettet!

Manneken Piss entschuldigt sich hiermit bei seinen Freunden, Pissbrüdern und Artgenossen dafür, daß augenblicklich neben Arbeit und Vergnügen wenig Zeit für das Alltägliche bleibt - das wird sich ändern, verspricht er, denn irgendwann wird das gegenwärtig Besondere alltäglich - und dann werden sich eben auch wieder Präferenzen verlagern. Also bitte, gönnt ihm das Glück!

3.03.2007

Frühlingserwachen

Manneken Piss drückt der Schuh.

Besser gesagt, es drückt und zwickt ihn das Herz und es schlägt ihm selbiges bis zum Hals, wenn er sieht, was er sieht und zwecks Vermeidung von Herzschmerz nicht sehen will. Ja, Manneken Piss ist verliebt und sieht die Welt durch die rosarot getrübte Klobrille.

Mit der Liebe hatte er es in den letzten Jahren nicht so, teils mangels geeigneter Zielobjekte, teils aufgrund mehr egozentrisch nach innen gerichteter Emotionalität und diversen Sorgen und Problemen. Das scheint nun alles hinweggerafft, weg gespült von einem Tsunami der Hormone und Gefühle. Tja, es wird eben dieses Jahr früher Frühling, und auch Manneken Piss scheint nicht davor gefeit zu sein, es den Kaninchen und Vögeln gleich zu tun und mit den steigenden Temperaturen um die Wette zu werben und zu balzen.

Nur, es gibt ein großes Problem, und dieses ist jenes, welches alle bereits einmal unglücklich verliebt Gewesenen kennen und ihr Leid darüber zu teilen wissen. "Zielobjekt desinteressiert!" leuchtet es da in grellgrünen Lettern, wohin man sich im Balztanz auch wendet. Was soll man nun tun? Denn erstens ist man ein Mann, und selbige denken angeblich mehr mit dem, was sie vorderrücks so gern in Händen halten, und zweitens ist's ja nur die Chemie, die zwar zwischenmenschlich passen würde, jedoch nur einseitig für Verwirrung und geistige Umnachtung, feuchte Tag-Träume und irrige Hoffnungen sorgt.

"Komme was wolle!" ist ein großer Spruch angesichts dessen, und Manneken Piss trachtet danach, sich selbst in Selbstmitleid und mengenrabattvergünstigt erstandenem Gerstensaft zu ertränken. Komme was wolle - das Kopfweh morgen kommt bestimmt....

12.03.2006

Freude, schöner Götterfunke!

Gestern ist Manneken Pis wieder einmal - nun, sie sei hier fortan so genannt - "Momo" über den Weg gelaufen und hat in sein Gesicht ein Lächeln gezaubert!

Dies ist eine eher seltenes Mienenspiel auf Manneken Pis Gesichtsoberfläche, denn zum Lachen findet er wenig in dieser auf Tags reduzierten Welt.

Nun, bei Momo handelt es sich um ein sogenanntes "Einser-Steinchen", und Manneken Pis hofft, noch über mehrere Begegnungen berichten zu können.

Eine Unterhaltung mit Momo gestaltet sich grundsätzlich aufgrund von Sprachbarrieren mittelmäßig kompliziert: ER, Muttersprache deutsch - SIE, Muttersprache italienisch. Manneken Pis, der im Italienischen lediglich den Satz "Scusami, io non parlo italiano!" beherrscht, was für gewöhnlich bei Italienischsprachigen wahre Wortwasserfälle
auslöst, zu denen er nur mehr verweigernd-ablehnend den Kopf schütteln und die Hände abwehrend erhaben kann, ist nun berechtigterweise zuhöchst erfreut über den Umstand, daß Momo zu seinem Glück eine der wenigen Italienerinnen ist, welche ein gutes Englisch spricht. Das ermöglicht zumindest eine rudimentäre Kommunikation.

Thema derselben am gestrigen Abend, im angenehmen Ambiente einer von Gemälden gekachelten und mit zum Lümmeln einladenden Couchen ausgestatteten Bar, war die existentielle Notwendigkeit, sich zeitweise an Orte wie eben besagter Bar zurückziehen zu müssen.

Solche Lokalitäten als Kontrapunkt zum partygeil pulsierenden Saturday Night Fever gibt es in der das Zentrum der Berg- und Schluchtenbewohner darstellenden Studentenstadt selten - ganz im Gegensatz zu Krakau, wo man von einer einzigartigen Kneipe in die Nächste stolpern kann und keine der anderen gleicht!

Hierzulande scheint es zwingend zu sein, sich einer strengen Kleiderordnung zu unterwerfen, und dabei kleidet man sich nicht nur textil, sondern auch im Denken und Handeln gruppendynamisch uni. Das erschwert das Dasein als Individuum, macht es teils sogar unmöglich, sich als Solches zu behaupten. In Lokalitäten wie der oben Genannten jedoch drängt der sanft flackernde Kerzenschein die Massen zurück in das Brodeln draußen und man darf sein wie man ist: ehrlich, offen, natürlich!

Sich der Maslowschen Bedürfnispyramide erinnernd, meint Manneken Pis, die Mehrheit der ihn Umgebenden werde es niemals über die 3. Stufe hinaus schaffen, was den Betroffenen auch wenig erstrebenswert zu sein scheint. Individuell sein zu dürfen ist ansich eine existentielle Notwendigkeit, meint man: die Praxis beweist jedoch, daß Konformität und Kongruität in einer Tag-Society höchstes Ziel ist! Aus diesem Grunde ist Lächeln selten in Manneken Pis Gesicht...

Einser-Steinchen Momo schien sehr erfreut zu sein über den Verlauf des Abends und verabschiedete sich mit einem herzlich-innigen Küsschen und dem Wunsch nach einer Wiederholung! Aus diesem Grunde ist heute Lächeln in Manneken Pis Gesicht...

11.17.2006

Legosophische Gesellschaft

Es sind inzwischen auch schon wieder einige Winter ins Land gezogen, seit Manneken Pis dazumals, anno irgendwas, seinen Freund, den Schreibfederführer, in Oberösterreich kennen lernen durfte und mit ihm tage- und bier(fass)weise ausgiebigst legosophierte.

Auch der Nichteingeweihte wird mir zustimmen: Lego ist mehr als nur Spielzeug! Lego ist der Traum eines jeden Mannes von den Tagen seiner Kindheit an bis hinein ins hohe Alter, wo es ihm schwierig wird, auf Knien zu robben und Steinchen für Steinchen in kreativem Konstruktivismus zu verbauen.

Lego bietet einen Ansatz für die kritische Betrachtung unserer Gesellschaft und zur Kategorisierung unserer Mitmenschen. Wie viele eben Jener sind so blass und farblos, daß sie in der Masse unterzugehen drohen und von obiger Stelle nur allzugerne manipuliert und demagogisiert werden?! All diese 8er-Steinchen, aus denen sich die breite Basis bildet, mit der man klotzen kann bis zum Umfallen!

Geschätzt und geliebt werden auch die 4er-Steinchen, welche die Schlusssteine sind in den versetzten Bausteinreihen des Mauerwerks und es dem Erbauer ermöglichen, die tragenden Wände mit geradem Abschluss zu beenden.

Doch jeder Lego-Konstrukteur weiß, daß ein Bauwerk mehr als nur Bollwerk ist und zum Gefallen auch die Ausprägung von Details benötigt! Somit schätzt und liebt er die 6er-, und 2er-Steinchen, welche so selten, begehrt und kostbar sind.

Manneken Pis selbst umgibt sich gerne mit seltenen, ausgefallenen Exemplaren der Gattung Mensch, welche durch eine besondere Begabung und hohe Verstandesleistung auffallen. Selbigen verleiht er nun gerne - gemessen an der Häufigkeit des Vorkommens - das Prädikat "Einser-Steinchen".

Ein solches 1er-Steinchen durfte er neulich kennenlernen, noch dazu ein Weibliches, was ihm besonders gefiel! Leider aber eben ist Selbiges geografisch weit entfernt angesiedelt und wieder einmal war es nur ein einziger Abend, der gemeinsam verbracht werden durfte. Es soll aber eben Selbiger als Glanzstück in die Sammlung der seltenen und kostbaren Augenblicke aufgenommen werden, welche Manneken Pis sein Eigen nennt, und beizeiten die Erinnerung daran hervorgeholt und aufpoliert werden!

Wenigstens wurde der Kilometerstand ein wenig aufgebessert...