3.12.2007

Brauntöne, Demutspfeifen und Weihnachtsgeschichten

Liebe A., hiermit wären meine Recherchen erschöpft und weihnachtliche Diskussionsthemen vorerst erledigt:

"Die Demutspfeife ist ein Effektregister der Orgel, dessen historisches Vorkommen nicht auszuschließen ist aber auch nicht belegt werden kann.

Es handelt sich dabei um eine einzelne Pfeife in tiefer Lage, deren Ton unterhalb der Hörgrenze liegt. Um dieses zu erreichen, gibt es zwei Möglichkeiten. Die Pfeife wird entweder so leise intoniert, dass ihr Schalldruck unterhalb der Hörschwelle (Hörgrenze) liegt, dies ist die preiswertere Variante, da nicht so große Pfeifen nötig sind, oder sie wird so tief gebaut, dass sie im Infraschallbereich, also bereits unterhalb des Hörbereiches liegt. Die entstehende und nicht lokalisierbare Schwingung wird vom Zuhörer als „Unwohlsein“ empfunden und soll damit ein Gefühl von „Demut“ (Unterwürfigkeit) auslösen.

Die oben erwähnten, subsonischen Schwingungen werden in der Regel jedoch von Oberschwingungen begleitet, die deutlich akustisch wahrnehmbar sind. Aufnahmebeispiele, eingespielt auf der Boardwalk-Hall-Orgel, welche über ein echtes 64'-Register verfügt, belegen dies eindrucksvoll. Unter diesem Aspekt erscheint es zumindest fraglich, ob die Konstruktion einer Pfeife, bei welcher alle Oberschwingungen hinreichend bedämpft werden, möglich ist.

In heutiger Zeit sind keine Demutspfeifen überliefert, da größere Orgeln den Infraschallbereich bereits mit ihren normalen Pedalregistern erreichen."

Ansonsten sei die heutige Illustration als visuelle Unterstützung bei diversen WG-Diskussionen gedacht - es verbleibt bis auf weiteres, in der Hoffnung, man möge sich wiedersehen,

Dein Manneken Pis

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