3.15.2007

Zahlungsmoral

Wer solche Freunde - oder besser Kunden - wie Manneken Pis hat, braucht keine Feinde mehr. Nein, vielmehr besteht ein tageweise erhöhter Bedarf an freudschen Psychiatern, blutgeilen Auftragsmördern, russisch-skrupellosen Geldeintreibern und hin und wieder an sanftmütigen Weiblichkeiten, um dem Druck des Alltags Herr zu werden.

Zur Zeit fühlt sich Manneken Pis wie ein Galeeren-Sträfling in Ketten an die Ruderbank seines Arbeitsplatzes (siehe nebenstehende Abbildung!) geschmiedet und möchte seinen Kopf am liebsten durch die Brille in den Abfluss stecken und kräftig ziehen, um sich a) den Kopf durchspülen zu lassen, oder sich b) in den aborten Fluten zu ertränken.

Wer behauptet, die Sklaverei sei abgeschafft, der irrt, denn hierzulande regiert unumstößlich der Diktator Mammon, der alle nach Nahrung und Obdach zehrenden Menschlinge bindet und knechtet - nicht mit Ringen, nein, mit Münzen und Scheinen - was sich als subtiler und wirkungsvoller erwiesen hat. Genannter regiert mit zweischneidigem Schwert, nimmt denen, die nicht haben, und gibt jenen, die haben - treibt einen an der Kandare in seine Teufelsspirale und zieht dabei die Garotte immer enger. Töten ist dabei nicht seine Absicht. Masochist muss sein, wer dem Club der selbständig Erwerbstätigen beizutreten gedenkt!

Manneken Pis spricht hier an all Jene, welche es betrifft - und diese wissen es! - hier eine unmissverständliche Warnung aus: "Verflucht sei jeder, der frei von Moral und Skrupeln ist, insbesondere wenn dies ausständige Zahlungen betrifft! Mögen sich Eure Schatzkammern und Geldbeutel über Nacht leeren - sobald Eure Schulden beglichen sind!"

Es bleibt nur eine vernünftige Lösung: den Hahn abdrehen und Vodoozauber auf Sparschweinen und Portmonnaies anzuwenden -oder?!

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