4.02.2007

Femal Urinal

Im Zuge der aktuellen Feminismus-Diskussion will Manneken Piss auf einen hier in bearbeiteter Form wiedergegebenen Wikipedia-Beitrag aufmerksam machen:

In der Vergangenheit wurden in Europa, Japan und seit den 1930ern auch in den USA öffentliche Toiletten auch mit Urinalen für Frauen ausgestattet. Vermutlich bedingt durch die zunehmende Hosenmode sind diese heute jedoch so selten geworden, dass sie den meisten Leute unbekannt sind.

In den letzten Jahren haben einige Sanitärkeramikhersteller jedoch erneut versucht, spezielle Damenurinale auf den Markt zu bringen. So produziert zum Beispiel die niederländische Firma Sphinx das „Lady-P“ und die italienische Firma Catalano das „Girly“. Parallel dazu ist in Malaysia das „Lady Loo“ auf den Markt gekommen.

Alle drei Typen sind zur Benutzung in der Skifahrerstellung vorgesehen und ermöglichen die Entsorgung zum Nachwischen benutzten Papiers über den Abfluss. Dies hat nun aber zur Folge, dass nahezu genau so viel Wasser verbraucht und ein genauso dickes Abflussrohr benötigt wird wie für ein normales WC, womit die Wirtschaftlichkeit in Frage gestellt ist. Soll ein Damenurinal wirtschaftlich sein, muss es mit genauso wenig Wasser auskommen und nur einen genauso dünnen Abfluss benötigen wie ein Herrenurinal. Dazu müssten die Frauen aber bereit sein, auf die Papierbenutzung zu verzichten und sich auf die "V-Finger"-Technik umzustellen.

Bei genannter "V-Finger"-Technik ist es notwendig, die Labien mit zwei gepreizten Fingern leicht auseinander zu ziehen, so dass sie den Strahl ungehindert hindurchlassen und ein Nachwischen entbehrlich wird. Die Stadt London rüstet zurzeit ihre öffentlichen Damentoiletten mit solchen Urinalen aus, die ausschließlich zur Aufnahme flüssiger Stoffe, nicht jedoch von Papier, vorgesehen sind. Diese ebenfalls für die Skifahrerstellung konzipierten Becken sind schmal und führen von der Wand diagonal zum Boden, so dass sich jede Frau unabhängig von ihrer Körpergröße darüberstellen kann.

Auch mit Hilfe einer Urinella sind Frauen in der Lage, ein Urinal oder eine Pinkelrinne im Stehen zu benutzen, ohne sich die Hose herunterziehen zu müssen.

Bei herabgelassener Hose ist die Benutzung von Urinalen durch Damen aber grundsätzlich möglich, wenn die Becken nicht zu hoch hängen oder zu breit sind. In der Praxis kommt dies jedoch selten vor, weil es gesellschaftlich unerwünscht ist.

Ausnahmen gibt es aber dennoch – allerdings durchweg in abgeschirmten Bereichen. Ein typisches Beispiel gab es in den 50-er und 60-er Jahren auf Kegelbahnen, die nicht unmittelbar mit dem GaststättenbereichKeller oder auf dem Hof befanden. Wenn dort kein entsprechender Abfluss zur Verfügung stand, wurde neben der Kegelbahn einfach ein Urinal mit einem Waschbecken in eine abschließbare Zelle gebaut und kein zusätzliches WC installiert. Die Keglerinnen benutzten diese Urinale allerdings meist nicht in der Skifahrerhaltung, sondern im aufrechten Stehen wie die Männer.

Ein weiteres Beispiel gibt es in kleineren Orten, wo die Sportplätze außerhalb des Ortes liegen und oft nicht über einen Kanalisationsanschluss verfügen. Da Fußball früher ein reiner Jungensport war, wurden die Sportplätze oft nur mit Duschen und Urinalen oder Pinkelrinnen ausgestattet, deren Abfluss in eine Drainage mündete. Auf Toiletten wurde verzichtet. Da Fußball heute kein reiner Jungensport mehr ist, müssen die Mädchen dort auch mit den vorhandenen Sanitäranlagen auskommen.

Abschließend möchte Manneken Piss noch darauf hinweisen, dass in Norwegen sogar ein höchstrichterliches Urteil existiert, in dem die Mitbenutzung von Urinalen durch Frauen aus Gründen der Gleichberechtigung ausdrücklich gefordert und für zumutbar gehalten wird.

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