10.14.2006

Alles im Griff?

(Nebenstehendes Bild fand ich in den unendlichen Weiten des Internets. Angeblich ist es der Ausschnitt eines Werbeplakates, gefunden auf irgendeiner der zahllosen Toiletten dieser Welt...)

Draussen ist Regen und drinnen ist es nicht minder klamm. Der Tag siebenmeilenstiefelte nahezu unbemerkt an mir vorüber, wie immer war ich marianengrabentief in meine zumindest derzeit alltägliche Arbeit versunken.

Dennoch bleibt hin und wieder Zeit, Recherche zu betreiben, Informations-Appetizer zu knuspern und sich ein in Form von täglichen Web-News häppchenweise portioniertes Abbild der Welt einzuverleiben. So stieße ich im Laufe des Tages zB auf folgende Meldung auf tirol.com:

"...Unter den Jugendlichen befand sich auch ein sichtlich alkoholisierter 19-jähriger ... und von mehreren Zeugen beschuldigt wurde, eine Person von einer ca. 1,5 Meter hohen Mauer gestoßen und diese dadurch schwer verletzt zu haben..."

Arme Mauer...

Die Lesart machts. Von links nach rechts, von oben nach unten, so handhabt man es gewöhnlich. Sich gegen Konventionen zu stellen, verursacht Mißverständnisse und führt zu Problemen, wie ich nur allzuoft am eigenen Leibe erfahren musste! Sich gegen das Gewohnte, das Alltägliche, - sich insbesondere aber gegen die von der breiten Masse vertretene Auffassung von Recht und Ordnung aufzulehnen, verursacht Kopfschmerz und Verletzungen, letztere sowohl physischer als auch psychischer Natur.

Wo man Blöken hört, da sind auch Schafe im Lande! Für ein schwarzes Schaf ist es unerträglich, mit der Herde zu blöken. Lieber suche ich nach Mitteln und Wegen, die Weidenumzäunung zu überwinden oder zu unterminieren.

Gestern abend jedoch machte ich wieder einmal den verhängnisvollen Fehler, mich nicht aufzulehnen und gemeinsam mit all den anderen zigtausenden mehr oder weniger bemittelten Berg- und Schluchtenbewohnern des hiesigen Landes dem allsamstagabendlichen Breitensport des "Ausgehens und sich gegenseitig Schön-Saufens" zu frönen. Mehr oder minder mit Erfolg - (das "Schön-Saufen" meine ich) habe ich die eine oder andere Bauerstochter bestaunt, belabert und besabbert, leider nicht be... oder be... (*schmoll*).

Dafür bin ich wieder einmal eines Besseren belehrt worden: ein Schaf kann im Kuhstall nur Rindviecher finden. Ist vielleicht auch besser so, denn am nächsten Morgen, wenn die Wirkung des Schön-Saufens verdunstet, hat sich so mancher Golden Delicius schon als Roßapfel herausgestellt.

Daß ich mich wie oben erwähnte Mauer fühle, speziell im Kopf und auch darunter, und mich auch wie eine solche mehr in der Horizontalen als in der Vertikalen erstrecke, macht nichts, denn heute ist Sonn-Tag - und morgen habe ich wieder alles im Griff...

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